Grundregeln im Einzelwettkampf

Im Einzelwettkampf spielen zwei Spielerinnen oder Spieler gegeneinander. Im Folgenden sind mit dem Begriff "Spieler" sowohl Spieler als auch Spielerinnen gemeint.

Aufschlag

Ein korrekter Aufschlag erfolgt hinter dem Tisch. Anfänger beugen sich oft über den Tisch und schlagen kurz vor dem Netz auf, dies ist nicht zulässig. Hinter dem Tisch legt man den Ball auf die flache Hand (seit der Saison 2003/2004 muss die Hand nicht mehr flach sein), wirft ihn ein wenig (aber mindestens 16cm) hoch und schlägt ihn aus der Luft ab. Im Moment der Ballberührung durch den aufschlagenden Spieler darf sich kein Körperteil des Aufschlägers in einem gedachten Dreieck befinden, dessen Ecken durch die Netzenden und den Ball gegeben sind. Diese Verfeinerung wurde in der Saison 2003/2004 eingeführt, um verdeckte Aufschläge zu verhindern.

Der Ball springt auf der Tischhälfte des Aufschlägers auf, fliegt über das Netz und springt auf der Tischhälfte des Gegners wieder auf. Berührt der Ball das Netz, sind aber sonst alle Kriterien eines korrekten Aufschlags erfüllt, dann wird der Aufschlag wiederholt. Bei anderen Aufschlagfehlern, wenn z.B. der Ball nicht über das Netz fliegt, erhält der Gegner den Punkt. Im Gegensatz zum Tennis hat man hier keinen zweiten Versuch.

Ballwechsel

Ein Ballwechsel wird eingeleitet mit einem Aufschlag. Danach muss man den Ball immer direkt über das Netz spielen, so dass er auf der Tischhälfte des Gegners aufspringt. Der Gegner lässt den Ball genau einmal aufspringen und spielt ihn dann über das Netz auf die andere Seite zurück. Der Ball muss also auf jeder Seite genau einmal aufspringen. Ein Ballwechsel ist beendet, wenn einem der Spieler ein Fehler unterläuft, indem er den Ball

·   mit seinem Schläger annimmt, bevor er die eigene Tischhälfte berührt hat,

·   in der eigenen Tischhälfte mehr als einmal aufspringen lässt,

·   zuerst auf seine Seite schlägt,

·   ins Netz schlägt, oder

·   nicht auf die gegnerische Tischhälfte schlägt.

Wenn einem Spieler ein Fehler unterläuft, dann wird für den Gegner ein Gewinnpunkt gezählt.

Ferner wird ein Ballwechsel beendet, wenn

·   der Schiedsrichter das Spiel unterbricht, oder

·   beim Zeitspiel (siehe unten) der Ballwechsel nicht rechtzeitig beendet wird.

Wechsel des Aufschlagrechts

Das Recht zum Aufschlag wechselt jeweils nach zwei Punkten. Muss ein Satz verlängert werden, schlagen die Spieler nach jedem Punkt abwechselnd auf.

Der Satz

Ein Satz endet, wenn ein Spieler elf Gewinnpunkte erreicht hat und dabei mindestens zwei Punkte Vorsprung hat, zum Beispiel 11:9, 12:10, 13:11 usw. Beim Stand von 10:10 geht der Satz in die Verlängerung. Dabei wechselt das Aufschlagsrecht nach jedem Punkt. Der Satz endet dann, wenn ein Spieler zwei Punkte Vorsprung erkämpft hat.

Das Spiel

Ein Spiel besteht aus mehreren Sätzen. Bei Mannschaftskämpfen sind in der Regel drei Gewinnsätze vorgeschrieben. Das heißt, das Spiel endet, wenn einer der Gegner drei Sätze gewonnen hat. Dies ist nach höchstens fünf Sätzen der Fall (3:2). Nach jedem Satz werden die Seiten gewechselt. Im entscheidenden letzten Satz, also zum Beispiel bei einem Stand von 2:2, werden die Seiten gewechselt, sobald ein Spieler fünf Punkte erreicht hat.

Zeitspiel

Das Zeitspiel setzt ein, wenn ein Satz nach zehn Minuten noch nicht beendet ist, es sei denn, beide Spieler haben bereits neun Punkte oder mehr erreicht. Beim Zeitspiel wechselt das Aufschlagsrecht nach jedem Punkt. Der Gewinnpunkt wird wie beim normalen Spiel vergeben, mit einer Ausnahme: Wenn der Gegner des Aufschlagenden 13-mal den Ball erfolgreich zurückgespielt hat, erhält er den Punkt. Das heißt, bei einem Ballwechsel wird der Ball maximal 13-mal hin- und hergespielt. Sind noch weitere Sätze zu spielen, dann werden diese auch im Zeitspielmodus durchgeführt.

Das Zeitspiel wurde eingeführt, um die Dauer eines Spieles zu begrenzen. Insbesondere wenn zwei Spieler sehr vorsichtig oder passiv spielen, kann es vorkommen, dass ein Zeitspiel erreicht wird. Bei der Tischtennisweltmeisterschaft 1936 war im Spiel zwischen Aloizy Ehrlich und Farkas Paneth erst nach 130 Minuten der erste Ballwechsel entschieden. Der Ball ging dabei rund 10 000 Mal über das Netz. Im gleichen Turnier hatte ein Münzwurf das Spiel zwischen Marian Goldberger und Michel Haguenauer entschieden, weil beide nach siebeneinhalb Stunden vor dem fünften Satz stehend K.O. waren. Daraufhin wurde 1937 das Zeitspiel eingeführt – die Dauer eines Satzes wurde auf eine halbe Stunde begrenzt.

 

Grundregeln beim Doppelwettkampf

Beim Doppel spielen je zwei Spieler gegeneinander. Es gelten die gleichen Grundregeln wie beim Einzel mit den folgenden Besonderheiten.

Ballwechsel

Beim Ballwechsel müssen die Spieler – anders als beim Tennis – abwechselnd den Ball spielen.
Beispiel: A und B spielen gegen X und Y. Dann wäre ein korrekter Ballwechsel A, X, B, Y, A, X, B, Y.
Im Doppel endet ein Ballwechsel aus den gleichen Gründen wie beim Einzel, aber auch dann, wenn ein Spieler den Ball zwei Mal hintereinander spielt.

Aufschlag

Beim Aufschlag muss der Ball auf der eigenen Tischseite in der rechten Hälfte aufspringen, dann über das Netz fliegen und in der linken Hälfte der gegnerischen Tischhälfte auftreffen, also diagonal.

 

Regeln vor 2001/2002

Die geschilderten Regeln wurden zum Teil im Jahre 2001/2002 eingeführt. Vorher galten unter anderem folgende abweichende Bestimmungen:

·   ein Satz endete nach 21 Gewinnpunkten, wenn mindestens zwei Punkte Vorsprung erreicht waren. Beim Stande von 20:20 wurde der Satz verlängert mit wechselndem Aufschlag nach jedem Punkt, und zwar solange, bis ein Spieler zwei Punkte erreicht hatte.

·   das Aufschlagsrecht wechselte nach fünf Punkten

·   Zeitspiel setzte ein, wenn ein Satz 15 Minuten dauerte

·   es wurde mit kleineren Bällen gespielt: früher 38 mm, heute 40 mm Durchmesser.

Durch die neuen Regeln soll der Sport vor allem für den (TV-)Zuschauer interessanter werden: die kurzen Sätze sollen mehr Spannungsmomente durch häufigere Entscheidungsphasen erreichen, die großen Bälle durch weniger Rotation und Geschwindigkeit den Sport besser beobachtbar machen. Es bleibt abzuwarten, ob diese Ziele erreicht werden.

 

Gremium für Regeländerungen

Zuständig für die Regeln ist der ITTF-Kongress ("Annual General Meeting"). Dieses Gremium tritt normalerweise bei den Tischtennisweltmeisterschaften zusammen und berät über Regeländerungen. Der Deutsche Tischtennisbund DTTB ist nicht Mitglied dieses Gremiums.

 

Spielweisen und Spieltaktik

Man kann auf verschiedene Weisen versuchen, Gewinnpunkte zu erkämpfen. Prinzipiell kann man offensiv oder defensiv spielen. Heute haben wir es meist mit Offensivspielern zu tun: Man versucht den Gegner mit unterschiedlichem Anschneiden des Balles (Spin: Topspin, Sidespin ...) und mit Schmetterbällen unter Druck zu setzen. Ist dieser auch offensiv eingestellt, dann versucht er ein Gegenspiel durch Blocken (Wilfried Lieck war hierin ein Meister), Gegenspin oder Schmetterbällen zu organisieren. Nur noch selten sieht man heute rein defensiv eingestellte Spieler oder Abwehrspieler. Oft spielen diese weit hinter dem Tisch und bringen den Ball mit Unterschnitt oder auch Ballonabwehr zurück. Legendär war hier in den sechziger Jahren Eberhard Schöler. Bei den Weltmeisterschaften 2003 in Frankreich trat der Koreaner Joo Se-Hyuk mit einer explosiven Mischung aus aggressivem Angriffsspiel und recht spektakulärer Defensive auf. Er verlor erst im Finale gegen den Österreicher Werner Schlager. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Spielweise gegen das vorherrschende Angriffspiel behaupten kann.

 

Tischtennis-Fachbegriffe

·   Spin: Durch eine geeignete Schlagtechnik versetzt man den Ball in Rotation. Gebräuchlich sind die Begriffe Topspin und Sidespin.

·   Topspin: Der Ball wird in der oberen Hälfte getroffen bzw. tangential gestreift – mit mehr oder weniger Krafteinsatz. Dadurch erhält der Ball eine Vorwärtsrotation. Die Flugbahn ist kürzer als bei einem "normalen geraden" Schlag.

·   Sidespin: Der Ball wird seitlich getroffen bzw. tangential gestreift – mit mehr oder weniger Krafteinsatz. Dadurch erhält der Ball eine seitwärts gerichtete Rotation. Die Flugbahn weicht nach rechts oder links von der normalen "geraden" Bahn ab.

·   Unterschnitt: Der Ball wird in der unteren Hälfte gestreift und erhält so eine rückwärts gerichtete Rotation. Die Flugbahn verlängert sich.

·   Schmetterball: Der Ball wird mit voller Kraft "geschossen". Er erreicht eine hohe Geschwindigkeit.

·   Ballonabwehr: Der Spieler steht weit hinter dem Tisch und spielt den Ball hoch zurück. In der Regel versucht man so, einen Schmetterball abzuwehren.

 

Spielbetrieb

Tischtennis wird sowohl hobbymäßig in der Freizeit als auch – etwas ernsthafter – innerhalb von Vereinen gespielt.

 

Deutschland

Dem Deutschen Tischtennisbund gehören mehr als 10.000 Vereine mit rund 850.000 Mitgliedern an. Gespielt werden Damen- und Herreneinzel, Damen- und Herrendoppel sowie gemischtes Doppel.
Nationale Mannschaftskämpfe werden in verschiedenen Spielklassen organisiert, innerhalb derer man auf- oder absteigen kann. Deren Einteilung und Wertung in den unteren Klassen obliegt jedoch dem zuständigen ländlichen Verband, so dass wegen der unterschiedlichen Spielerzahl und Spielstärke nicht alle die Ligenbezeichnungen aller Verbände miteinander verglichen werden können. Folgende Spielklassen gibt es in Deutschland:

·   1. Bundesliga - eingleisig

·   2. Bundesliga

·   Regionalliga

·   Oberliga

·   Verbandsliga

·   Verbandsklasse

·   Landesliga

·   Bezirksliga

·   Bezirksklasse

·   Kreisliga

·   1.Kreisklasse

·   2.Kreisklasse

·   3.Kreisklasse

·   4.Kreisklasse

Daneben werden auf den verschiedenen Verbandsebenen noch Einzelmeisterschaften organisiert: Kreismeisterschaft, Bezirksmeisterschaft, ... Landesmeisterschaft, deutsche Meisterschaft.

 

International

·   Europameisterschaft

·   Europaliga – hier spielen die stärksten Nationalteams aus Europa

·   Einzel- und Mannschaftsweltmeisterschaft

·   Seit 1988 Olympische Sportart

 

Ursprung

Über den Ursprung des Tischtennis gibt es verschiedene Meinungen. Einige sehen die Anfänge am Ende des 19. Jahrhunderts in Indien, von wo aus es sich nach England verbreitete, andere bestreiten dies und halten die Engländer für die Erfinder, wo es 1874 erstmals schriftlich erwähnt wurde: Der englische Major Walter Clopton Wingfield machte das "spharistike" (griechisch: "Lass uns spielen") bekannt. Hierbei handelte es sich um einen Holzkoffer, darin enthalten die Spielregeln und das ganze Zubehör vom Hammer bis zu den Schnüren für die Befestigung der Netzspannvorrichtung auf englischem Rasen. Das Spiel entwickelte sich aus dem "normalen" Tennis und wurde zunächst vorwiegend vom englischen Adel im Freien gespielt. Man verwendete einen Gummiball mit Flanellüberzug oder auch eine Kugel aus Kork. Später benannte man das Spiel in Lawn-Tennis (Rasen-Tennis) um.

Wegen des häufigen Regenwetters in England verlegte man das Spiel dann in die Wohnung und benutzte dabei normale Esstische; man verlegte das Tennisfeld auf den Tisch. Eine Schnur diente als "Netz", als Schläger nahm man Federballschläger, Bücher oder gar Bratpfannen. Folgerichtig nannte man das Spiel wieder um in Raum-Tennis. 1875 veröffentlichte der englische Ingenieur James Gibb die ersten Spielregeln.

 

"Ping Pong"

1891 brachte James Gibb von einer Geschäftsreise aus den USA bunte Zelluloid-Bälle mit. Von nun an verdrängte der Begriff Ping Pong, welcher 1878 erstmals vereinzelt wegen der Geräusche des Balls auftauchte, zunehmend die Bezeichnung Raum-Tennis. Verschiedene Hersteller kreierten weitere Namen, zum Beispiel Gossima, Whiff Waff, Flim Flam und schließlich Table Tennis. Der Geschäftsmann John Jacques de Croydon, ein Freund von Gibb, meldete 1891 den Begriff "Ping Pong" beim englischen Patentamt zum Patent an und verkaufte die amerikanischen Rechte an die Firma Parker Brothers. In diesen Jahren wurde der Schläger weiterentwickelt: Der Holzschläger wurde beklebt mit Kork, Schmirgelpapier, Wildschweingewebe. In England wurde 1900 der erste Verein gegründet. Schließlich erfand E.C.Goode 1902 den Gummibelag mit Noppen. Im gleichen Jahr wurde in England der nationale Verband "Ping Pong Association" gegründet. Dieser musste aber nach weniger als drei Jahren wegen der Namensrechte an "Ping Pong" aufgeben.

 

Verbreitung außerhalb Englands

In Ungarn fand 1897 die erste nationale Meisterschaft statt. Zwischen 1905 und 1910 stellte Edward Shires, ein Vertreter von Schreibmaschinen, das Spiel in Wien und Budapest vor. 1899 wurde die 1. Berliner Tennis- und Ping-Pong-Gesellschaft (der spätere Fußball-Bundesligist Tennis Borussia Berlin) gegründet, 1900 das erste Ping-Pong-Cafe (Viktoria-Luise-Platz in Berlin) eröffnet. Um 1899 gelangte eine vereinfachte Variante nach Japan. Von hier aus gelangte es nach China, Korea und Hongkong. 1901 fand in Hamburg-Uhlenhorst das erste deutsche Turnier statt. Bis in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich das Spiel nicht wesentlich weiter, vielleicht wegen der verschiedenartigen und teilweise komplizierten Regeln.

 

Gründung von Verbänden, erste wichtige Veranstaltungen

Nach und nach werden nationale und internationale Verbände gegründet:

·   1921 "Table Tennis Association" in England

·   1925 Gründung des Deutschen Tischtennis Bundes (DTTB) (25. November)

·   1926 Internationale Tischtennisförderation ITTF in Berlin, gegründet von England, Schweden, Ungarn, Indien, Dänemark, Deutschland, Tschechoslowakei, Österreich und Wales

·   1927 "La fédération française de tennis de table" in Frankreich

·   1930 "The American Ping Pong Association" gestattete den Mitgliedern nur die Verwendung von Spielmaterial der Parker Brothers. Deshalb entstanden in Amerika 1933 2 weitere Verbände: "U.S. Amateur Table Tennis Association" und "The National Table Tennis Association". 1935 vereinigen sich die 3 Verbände zur "U.S. Table Tennis Association" (welche sich 1994 in "U.S.A. Table Tennis" umbenannte)

·   1907 wurde die erste deutsche Meisterschaft gespielt im Kasino am Nollendorff-Platz in Berlin

·   1925 Erste offizielle deutschen Meisterschaften im Herren- und Dameneinzel in Berlin

·   1926 wurde die erste Europameisterschaft in London geplant, die allerdings durch die Beteiligung von einigen Indern zu einer Weltmeisterschaft aufgewertet wurde. Für das Endspiel qualifizierten sich die beiden Ungarn Roland Jacobi und Zoltan Mechlovits. Jacobi spielte in langen Bügelfaltenhosen und weißen Hemd – man überredete ihn, wenigstens die Fliege abzulegen – und war nach dem 3:0 Sieg der erste Tischtennisweltmeister.

·   1928 erste Meisterschaft von Frankreich

·   1933 Der Kieler TTK wurde erster deutscher Mannschaftsmeister der Herren

 

Weitere Entwicklung

Bis zum Zweiten Weltkrieg kamen die besten Tischtennisspieler und -spielerinnen aus Ungarn (Maria Mednyanszky, Victor Barna), Tschechoslowakei und Rumänien. Ab 1953 wurden die japanischen Spieler führend. Sie entwickelten den Penholder-Griff, wobei der Schläger zwischen Zeigefinger und Daumen gehalten wurde. Ferner beklebten sie den Schläger mit dicken Schaumstoffmatten, was das Spiel erheblich schneller machte. Die Japaner erfanden auch den Topspin. Anfang der 1960er Jahre war Erich Arndt der erste deutsche Spieler, der den Topspin beherrschte. In den nächsten 30 Jahren kamen alle Weltmeister aus Asien. Anfang der 1980er Jahre konnten die Europäer mit Hilfe von neuen Techniken (Frischkleben) aufholen

·   1949 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde am 29./30. Juli der DTTB in Bad Homburg wiedergegründet

·   1951 Am 11. März wurde der DTTB wieder in die ITTF aufgenommen

·   1958 erste "echte" Europameisterschaft

·   1964 Der Franzose Alex Ehrlich stellt in Malmö seinen neuentwickelten Tischtennis-Roboter vor

·   1966/67 deutsche Bundesliga für Herren

·   1972/73 deutsche Bundesliga für Damen

·   1988 wurde Tischtennis offiziell olympische Sportart.

 

Tischtennis und Politik vor dem Zweiten Weltkrieg

Immer wieder versuchte die Politik, Einfluss auf das Sportgeschehen zu nehmen. So durften die deutschen Herren 1934 nicht an der Tischtennis-WM teilnehmen, denn man befürchtete, dass sich die "überlegene nordische Rasse" gegen "minderwertige Völker" blamieren könnte. Auch 1935 verzichtete man auf eine Teilnahme der Herrenmannschaft aus Protest dagegen, dass Irland, Nordirland und Wales mit jeweils eigenen Mannschaften antraten. Erst 19h36 entsandte man wieder ein Herrenteam, um für die bevorstehenden Olympischen Spiele in Deutschland zu werben.

 

Tischtennis und Politik im Nachkriegsdeutschland

Nicht immer konnte man Politik und Sport voneinander trennen. Speziell in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg beeinflusste die Politik das Sport-Verhältnis zwischen der DDR und Westdeutschland. 1950 stellten der Deutsche Tischtennisbund DTTB und der Tischtennisverband der DDR jeweils den Antrag, in den internationalen Tischtennisverband ITTF aufgenommen zu werden. Dies lehnte der ITTF ab und forderte ein gemeinsames Auftreten der beiden Verbände. Daraufhin gründete man am 8. Juni den Arbeitsausschuss Deutscher Tischtennissport. Dieser beantragte 1951 erfolgreich die Aufnahme "Gesamtdeutschlands" in den ITTF. Bei der Weltmeisterschaft in Wien im März 1951 nahmen dann erstmals nach dem Krieg Deutsche teil. In den folgenden Jahren werden jeweils gesamtdeutsche Meisterschaften ausgetragen: 1951 in Berlin am Funkturm, 1952 in Ost-Berlin (Deutsche Sporthalle), 1953 in Herford. 1957 trat nochmals eine gesamtdeutsche Mannschaft bei der WM in Stockholm auf; Heinz Schneider (Thüringen) wurde dritter im Einzel.

Am 2. August 1958 schließlich endeten die Gemeinsamkeiten: DTTB und Tischtennisverband der DDR wurden separat "provisorische Mitglieder" des ITTF. Als der DTTB 1960 beauftragt wurde, die Europameisterschaften im Jahre 1962 auszurichten, legte dieser als Austragungsort West-Berlin fest. Dagegen protestierte die DDR, alle osteuropäischen Länder kündigten einen Boykott der Veranstaltung an. Tatsächlich kam es 1962 zum Boykott mit der Begründung, West-Berlin gehöre nicht zur Bundesrepublik. Lediglich Jugoslawien beteiligte sich nicht an dem Boykott. Im November 1964 kam es bei der Europameisterschaft in Malmö (Schweden) zum nächsten Eklat, weil bei der Auftaktveranstaltung die DTTB-Auswahl das Schild "West-Allemagne" und die ostdeutsche Mannschaft das Schild "DDR" trug. 1965 versuchte man, seitens der Bundesrepublik die Beziehungen wieder zu verbessern: Der DSB bezuschusste den Ost-West-Sportverkehr.

 

Tischtennis in der DDR zwischen 1958 und der Wende

In dieser Zeit scheint Tischtennis in der DDR ein Schattendasein zu führen(?) Es ist wenig Dokumentation zu finden. Wenn hier jemand aus der ehemaligen DDR etwas beitragen könnte ...

 

Ping-Pong-Diplomatie zwischen USA und China

In den 1950er und 1960er Jahren versuchten die USA und die Volksrepublik China mit "normalem" diplomatischen Mitteln die Beziehungen zu verbessern; die sogenannten Warschauer Gespräche brachten aber nicht die erhofften Ergebnisse. Zu Hilfe kamen hier schließlich die Tischtennisspieler. Während der Weltmeisterschaften 1971 in Nagoya (Japan) lud China die amerikanischen TT-Spieler nach Peking ein. Diesem Besuch folgten weitere Treffen von hochrangigen Politikern (Nixon 1972), wodurch Spannungen abgebaut und die Beziehungen verbessert wurden. Diese Ereignisse sind heute unter dem Begriff Ping-Pong-Diplomatie bekannt.

 

Erfolge deutscher Spieler und Mannschaften

·   1934 Deutsche Damenmannschaft belegt den 1. Platz bei der Weltmeisterschaft in Paris

·   1939 Deutsche Damenmannschaft belegt den 1. Platz bei der Weltmeisterschaft in Kairo

·   1957 Heinz Schneider (Thüringen) 3. Platz bei der WM in Stockholm

·   1962 Europameisterschaft in Berlin(West) Damen-Mannschaft belegt 1.Platz; Agnes Simon 1.Platz im Einzel

·   1964 Eberhard Schöler 3. Platz bei Europameisterschaft in Stockholm

·   1965 Eberhard Schöler 3. Platz bei Weltmeisterschaft in Ljubljana

·   1968 Europameisterschaft in Lyon 1.Platz der Damenmannschaft (Agnes Simon, Edith Buchholtz, Jutta Krüger, Wiebke Hendriksen)

·   1969 Eberhard Schöler Vizeweltmeister in München, Gabriele Geisler DDR wird Dritte im Damen-Einzel und das Damen-Doppel Geisler/Hovestädt holt Silber.

·   1989 Jörg Roßkopf und Steffen Fetzner in Dortmund Weltmeister im Doppel.

·   1992 Jörg Roßkopf wird Einzeleuropameister in Stuttgart.

·   2002 Timo Boll Europameister im Einzel und auch Goldmedallie im Doppel

·   2003 Timo Boll zeitweise (Anfang des Jahres) Nummer 1 der Weltrangliste, derzeitig Nr 10.

·   2004 Die deutsche Herrenmannschaft wird WM-Zweiter, unterliegt im Finale China 0:3

 

Erfolge internationaler Spieler

·   Der Ungar Victor Barna ist der erfolgreichste Tischtennisspieler. Zwischen 1929 und 1939 gewann er 15 WM-Titel: fünf mal Einzel, acht mal Doppel und zwei mal Mixed.

 

Technische Details zu den Spielgeräten

Der Tisch

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Tischtennis-Tisch

Ein wettkampftauglicher Tisch muss eine Länge von 2,74 m und eine Breite von 1,52 m haben. Die Oberfläche muss genau 76 Zentimeter über dem Boden liegen. Der Tisch wird mittels eines 15,25 cm hohen Netzes in zwei gleichgroße (1,37 m x 1,525 m) Hälften geteilt. Die eigentliche Holzplatte ist 2,55 Zentimeter dick und ist aus fünffach geleimten Sperrholz gefertigt. Auf ihr muss ein Tischtennisball, der aus 30 Zentimetern Höhe fallengelassen wird, 22 bis 25 cm hoch springen. Jede Hälfte wird der Länge nach noch einmal mittels eines 3 mm dicken Streifens in zwei Hälften unterteilt. An den Kanten der Platte verläuft außerdem noch ein 20 mm dicker weißer Streifen. Die Oberfläche der Platte kann sowohl dunkelgrün als auch blau sein.

Der Ball

Der Ball besteht aus Zelluloid, ist innen hohl und hat einen Durchmesser von 40 mm. Er ist in verschiedenen Klassen erhältlich, die durch Sterne voneinander unterschieden werden. Sie unterscheiden sich im Grad ihrer Rundung und Oberfläche sowie durch die Härte und Spielbarkeit. Bälle gibt es in verschiedenen Farben (meist orange, weiß oder gelb) sowie mit bunten Drucken darauf.

Der Schläger

Der Schläger ist in vielen verschiedenen Ausführungen erhältlich. Er ist zumeist oval und in der Mitte aus mehrfach geleimtem Holz. Darauf ist ein Belag, der sowohl mit als auch ohne Noppen sein kann. Diese wiederum können nach innen und nach außen gerichtet sein. Darunter befindet sich ein Schwamm, der in unterschiedlichen Dicken zu erhalten ist. Der Griff besteht in den meisten Fällen ebenfalls aus Holz, es gibt ihn in unterschiedlichen Formen.

Frischkleben

Beim Frischkleben wird der Tischtennisbelag erst direkt vor dem Spielen auf das Holz aufgeklebt. Hierfür wird ein spezieller Frischkleber verwendet, der bestimmte Lösungsmittel enthält, die die Eigenschaften des Belags verändern. Nach dem Frischkleben ist der Belag elastischer, etwas schneller und viel spinfreudiger. Außerdem entsteht der charakteristische Sound beim Schlagen des Balles.

 

Spielvarianten

Tischtennis wird aber nicht nur wettkampfgemäß gespielt, sondern oft und gern auch in der Freizeit mit abgeänderten Regeln.

·   Eine beliebte Variante bei mehr als 3 (besser >5) Spielern ist das "Chinesisch", auch "Rundlauf" genannt. Auf jeder Seite des Tisches stellt sich mindestens ein Spieler auf. Nachdem ein Spieler seinen Schlag fehlerlos durchgeführt hat, rennt er auf die andere Seite und stellt sich hier an, um erneut einen Schlag durchzuführen. Jeder, der einen Fehler macht, scheidet aus. Sind nur noch 2 Spieler übrig, wird normal gespielt. Der Sieger bekommt einen Punkt, danach setzen alle wieder ein.

·   Für drei Spieler gibt es eine Variante, die eine Mischung zwischen Einzel und Doppel ist. Der Spieler, der auf seiner Tischseite alleine spielt, darf solange alleine spielen, bis er einen Fehler macht. Dann wird gegen den Uhrzeigersinn gewechselt. Punkte sammelt man nur als Alleinspieler.

 

Wissenswertes, Kurioses, Rekorde

·   Ein hart geschlagener Schmetterball kann bis zu 180 km/h schnell werden. Dabei berührt der Ball den Schläger nur 1/1000 Sekunde und verformt sich dabei um bis zu 20 Prozent.

·   Bei einem optimal angeschnittenen Topspin dreht sich der Ball 50 mal pro Sekunde um die eigene Achse. Dies ergibt, hochgerechnet, 3000 Umdrehungen pro Minute.

·   Bei der Weltmeisterschaft in Prag 1936 "kämpften" Ehrlich (Polen) und Paneth (Rumänien) 2 Stunden und 12 Minuten um einen einzigen Punkt. Im gleichen Turnier wurde die Begegnung zwischen Haguenauer (Frankreich) und Goldberg (Rumänien) nach 7,5 Stunden beim Stande von 5:3 im 5. Satz durch die Turnierleitung abgebrochen.

·   Der längste Ballwechsel in der Tischtennisgeschichte dauerte 8 Stunden und 33 Minuten. Diesen schafften am 30. Juli 1978 in Stamford (USA) die Spieler Robert Stiegel und Donald Peters.

·   Der Weltrekord im Dauer-Tischtennis beträgt mehr als 31 Stunden.

·   Das längste Einzelmatch bestritten die beiden Baden-Württemberger Uwe Geiger und Thomas Opiol vom 14. bis 21. April 1985.

·   Das längste Doppel spielten mit 102 Stunden Roland Merklein, Volker Fernath, Hilmar Küttner und Helmut Hanus aus Stuttgart vom 23. bis 27. Mai 1980.

·   170 Ballwechsel innerhalb einer Minute schafften bei den Internationalen Britischen Meisterschaften am 28. Februar 1986 in Newcastle Allan Cooke und Desmond Douglas (beide GB). Das sind fast 3 Ballwechsel pro Sekunde.
Übertroffen wurde dies am 7. Februar 1993 in Großbritannien von Jackie Bellinger und Lisa Lomas, die mit 173 Ballwechseln den bisherigen Rekord halten.

·   Das längste Mannschaftsspiel wurde 1936 in Prag ausgetragen. Das Finale um den Swaythling-Cup zwischen Österreich und Rumänien begann am Sonntag, dem 15. März (11 Uhr) und endete am folgenden Mittwoch.

·   Der größte Rundlauf fand am 27. April 2000 in Bremen parallel zur Europameisterschaft statt. An 40 Tischen spielten 245 Hobbyspieler 61 Minuten lang. Diese Aktion gelangte ins Guinness-Buch der Rekorde.

·   Ein Profispieler verliert während eines Turniers bis zu 7 Pfund Gewicht pro Wettkampftag. Während eines Satzes (mit 21 Punkten) verbraucht er etwa die gleiche Energie wie ein Leichtathlet, der 100 Meter in 10,2 Sekunden läuft.

·   Schmetterbälle waren früher verboten, wegen der Verletzungsgefahr für den Gegner.

·   Fred Perry wurde 1929 Tischtennis-Weltmeister. Später stieg er auf Tennis um und wurde durch seine Siege im Wimbledon bekannt.

·   Ann Haydon-Jones, die 1957 alle drei WM-Endspiele im Einzel, Doppel und Mixed im fünften Satz verlor, stand ab 1960 zwölf Jahre in den Top Ten im Tennis und gewann Wimbledon.

Termine der TTSG

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Impressionen

die Damen mit Brettchendie Damen mit Brettchen

               Brettchen-Cup 2014 

 Zuschauer, Moderatoren, Equipment, PreiseZuschauer, Moderatoren, Equipment, Preise
... rund um den Cup ...
 die Herren mit Brettchendie Herren mit Brettchen
 ZuschauerZuschauer
 ... die Väter ....... die Väter ....


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